Wednesday, January 26, 2011

cancel the apocalypse. hochverrat.

rundgang auf der akademie. viktor war dort, hat viel gesehen. anfangs konnte er sein glück nicht fassen. ich bin hier. letztes jahr, war das nicht möglich. zu zerstört war er. zu verstört wurde er zurückgelassen. gemeinsam wollten wir an einer weiteren welt bauen.
ja, da war ich dir gegenüber nicht aufrichtig, denkt er zum letzten mal. und stürzt sich ins getümmel.

viktor war benommen von allem was er sah. so betrat er die aula und wie in einem film begannen sich die dinge zusammen zufügen. da standen drei astronauten die eine österreich und russland fahne über sich trugen. durch die figur in der mitte konnte mensch den kopf stecken. teil werden.
                           davor, an den säulen plakate, darauf zu lesen: 'franz the lonley austrionaut'.
viktor erinnerte sich an einen abend vor seinem geburtstag. er war im 1bm und sprach mit einem 'this is complicated tänzer'. wie kommst du auf russland? fragte er. viktor sagte: großmutter. er konnte nicht genau sagen, was da gespielt wurde, brach kurzzeitig in tränen aus. hielt jedoch weiter zurück. später, im klo eingesperrt brach er erneut in tränen aus. dann pochte es an der tür.
                                  mit dem betreten der klasse transformiert sich viktor in eine frau. sie ist teil des geschehens. hatte am tag zuvor anweisungen erhalten was zu tun werde sein. du wirst moderieren. weil wir können das nicht machen, haben eigenes zu tun.
kurz bevor die show begann, ging viktoria noch einmal geister jagen. da, war doch jemand, dem sie dankbar ist. und so starrte sie einen besucher an, die worte stockten. ein pfeifen entkam ihr nach langem ringen. hörte den besucher antworten. und lies daraufhin eine symphonie erklingen. viktoria fand, das sich die klänge formten wie in diesem film aus ihrer kindheit. in dem ami (so glaubt v. hieß sie) - ein weisenkind - 'its a hard knock life' mit ihren kollegen/kolleginnen sang.

der performance abend begann. 
viktoria beobachtete das ganze geschehen. sah den presseredakteur der genau seine notizen machte. sie zeichnete im geiste mit. 
anfangs erzählte eine studienkollegin, l., eine geschichte über gendertransformation & piratentum, zog sich dabei schicht für schicht aus. endete nackt vor dem rednerpult. viktoria sah, wie manche männer um sie herum, einerseits fasziniert waren, andererseits sich umsahen. nach möglichkeiten suchten, dieser animalisch spielenden situation zu entrinnen. 
shame on.knowing me knowing you.shame off.

rundgang. 
jetzt verfassend biegt viktoria auf der timeline ab. greift auf ein gespräch zurück, was tags darauf mit einem studienkollegen geschah. er hatte aufsicht. erzählte ihr: 'habe jetzt auch eine video arbeit gemacht.' in dieser zeigt sich eine gegenüberstellung. popart-meets-popkultur. 
zu sehen: andy warhol der einen burger isst; danaben: david hasselhoff der besoffen einen burger isst.
viktoria hatte ein sehr anreicherndes gespräch mit c. es ging um pop und die frage der kunst. was hat eine kunstakademie für eine rolle in der die kreativ-wirtschaft blüht? in einer zeit in der das was geschaffen wird, jeder zeit auf etwas anderes davor begangenes, verwiesen werden kann?
c. sagte etwas von PRE-. auf v's gesicht zeichnete sich ein lächeln ab. ja, wir wissen nicht wohin das führt. jedoch, sei es eine dummheit von der akademie, zu glauben, ihr elitäres verhalten aufrecht halten zu können. das kann nur zum absturz führen. das wäre schade.
c. fragte auch, wie v. 'die lecture mit chris kraus' fand. hier haben wir nun den salad.
geärgert haben sich beide über elke krystufek. v. nennt sie 'die schüchtern gelebte narrzist'. beide waren verärgert über diese beschissene koketterie. die doppelmoral die sich darin birgt.
so verändert mensch heute gar nix mehr, sagte v. denn, dass ist ja das wunder im pop. wir begreifen, immer mehr, wir; natürlich macht das wirr. so, wie samsonowe sagte: 'confusion was negativ related. in fact, in pop culture the meaning changed.' die, die es so deppat zurückhalten, noch nach den alten regeln spielen, ihre kritik nicht einbringen, verhindern damit wachstum.

performance abend, station 2:
zwei studienkollegen, k. und y., in badeanzügen liegen auf einer wohnschlafzimmer-bühne. sie kommunizieren wortlos miteinander. mmmm. mmmmm. ihre bewegungen finden synchorn statt. mmmmh. beide stimmen zu einander. beine über körper decken sie mit ihren füßen zwei tafeln auf, beide in die wand gearbeitet. das bild einer insel.

rundgang. 
im erdgeschoss des semperdepots findet v. einige arbeiten die sie tief berühren. 
t. ein freund von v. stellt seinen spind aus. zu sehen ist so einiges darin und darauf. t. hat auch eine kleine installation gemacht. wenn mensch sich auf den stuhl neben dem spind stellt, kann er/sie mit einem auge zugekniffen, eine anhäufung von gegenständen finden, die sich wie ein bühnenbild zusammenfügen. da ist ein kriegsflugzeug, das berliner tor, kleine figuren und wertvoller schmuck (da er so wertvoll ist, schon längst gestohlen werde hätte können, so sagt seine mutter; die mal kunstgeschichte studiert hatte) zu sehen. 
eine arbeit ist von l. ein wirklich cooles mädl. sehr sprühend. sie tauschen sich, immer wieder mal, über ihre frustration aus. wie das so ist auf der akademie. darüber was mensch an der akademie anders machen könnte; zb. diese lehrbeauftragten sache. die sind schon fähig und so. doch manchmal glänzen sie von abwesenheit oder muss es sein, dass sie erst wieder durch alkohol ihre begeisterung für ihre berufung finden? über diese abgestumpftheit machen sie sich gedanken. das haben sie sich schon anders vorgestellt.
l. zeigt die arbeit 'art socks'. getragene alte socken die in einem vergoldeten holzrahmen stecken. so angeordnet, dass die fersen sich wie lasche hügel, in der mitte des bildes formen. v. denkt dabei an achilles.
zusammen haben sie mal überlegt, sich ihre ohren ab zu formen. inspiriert von van gogh, der vom liebeswahn getrieben, seiner geliebten ein ohr sandte. sie wollten diese dann an valentinstag versenden, an wichtige (vorstands) menschen.
v. fragte mal, ob l. glaubt auf der falschen uni zu sein. l. sagte drauf: nein, wir wurden ja aufgenommen!
im ganzen gebäude, hat eine kollegin kleine häufchen an verschossenen party-spaß-kanonen angeordnet. sie sind gelb eingerahmt und tragen eine nummer. v. fragt sich gerade: wie viele menschen jedes jahr zb. silvester feiern? und macht sich gedanken über den ganzen müll der dabei entsteht. und denkt, dass kunst sowas wie müllverwertung ist. metamüll verwertung, sozusagen.
einen raum weiter - an dem unisex klo vorbei -  eine drapierte katze, die einen fisch in einem fernseher beobachtete. das video zeigte einen fisch im wasser. offenbart sich jedoch, als optische täuschung, denn der fisch baumelt an einer leine in der luft. 
die katze hat einem aquarium den rückenzugewandt. darin lebt ein echter goldfisch.

performance abend, station 3:
eine studienkollegin, d., interagiert mit einem fernseher. in dem von ihr gemachten video zu sehen, ist eine freundin die sich ua. an wänden stößt. da die arbeit hart geschnitten ist, entstehen sprünge. die bewegungen bekommen einen repetitiven, ruckelnden charakter. davor tanzt sie, wirkt wie ein roboter der von unsichtbaren bändern geleitet wird. bevor er an unsichtbare wände läuft, gehalten wird, steht und umdreht. ihr enger bewegungsraum; das bewegen ihrer glieder zeigen selbst reibung.

rundgang.
while you rhyme about being hardcore be heartcore. what is it that we do art for?
im semperdepot, welches unter denkmalschutz steht, haben sich zwei studierende die freiheit genommen, einen kreis am boden abzuschleifen. rund um den fleck ist holzartig grauer boden zu sehen. im kreis, der helles birkenholz freilegt, zeigt sich ein grauer fußabdruck.
das ist reverse art. v's kollegen haben dafür ärger bekommen, erzählte ein anderer kollege. was soll der scheiß, fragt sich v. denn das spricht gegen so manches was sie im kopf hat. im kopf hat sie zb. dass kunst ein r-evolutionärer akt ist. in dem fall passt das ja auch. das schwierige daran ist halt, denkt v., die alten vertrottelten säcke oder soll sie socken schreiben? ich mein, holt sie aus, pustet nur luft. ja, mit wem da bitte streiten. ihr seit berufsblind - mag sie schreien. wird vom eigenen sanftmut eingeholt. wir sind alle berufsblind. wir wollen doch alle nach vorne, oder etwa nicht? fragt v.

performance abend, station 4:
in der ecke, ein konstruierter raum, der nach vorne hin offen ist. angestrahlt wird er von einem overhead projektor. auf dem folien liegen mit schwarzer tinte bemalt. andere tinte, bilden auch worte auf ihnen. daneben ein klavier. darauf, ein radio. n. die diese performance macht, bewegt den raum. nutzt ihn als tunnel, als versteck, als mantel der anprojeziert werden kann. vereinzelt sind worte zu lesen - klammer, tixo oder auch passagen von musikstücken aus den 70ern bis in die 90er jahre hinein. n. spricht dazu, aus dem radio erklingt davor aufgenommener gesang. beides, eine einheit.  manchmal wechseln sie sich ab. der text und der gesang, das aufgenommene und das live gesprochene. 

rundgang.erweiterung.
v's performance fand nicht in den räumlichkeiten der akademie statt. sie fuhr, mit ihren freunden t. und j. in den 16. bezirk, um im 'werk' auf zu treten. dort angekommen, hörten sie die band 'greedy kids'; die einen abend zuvor, im keller des semperdepots, auch einen auftritt hatten. v. fühlte sich ruhig und entspannt. sie wusste nicht wirklich was sie machen wird. nur dass die österreichische fahne (mit kronenzeitungslogo) verbrannt werden soll. und das ihre ersten worte 'oh, say, can you see' sein werden. 
um halb 10 war ihre performance angesetzt, aber wie das so ist in v's leben, kommt vieles mit verspätung. 
sie stand in die fahne eingewickelt vor der bühne. sprach: 'oh, say, can't you see? land der berge, land am strome. so als würde es woanders nicht auch elektrizität geben, berge die sich wie hügel als körper zeigen.' danach ging alles ziemlich schnell. aus ihr quollen worte. dabei entblößte sie langsam ihren nackten körper. sie musste um hilfe bitten, da ihre zwei arme zu wenig waren. j. half ihr dabei, die fahne in brand zu stecken. 'oh, say, can you see.' sie redete von der weißen fläche die zwischen zwei roten feldern lag. davon, kind zweier aussätziger zu sein. von grenzen die fallen mussten, damit wir ins universum kommen. dabei, brannte die fahne, auf kleiner flame. einmal kam jemand aus dem puplikum und hielt sein feuerzeug mit an die fahne.

performance abend, station 5:
s., präsentierte ein humorvolles stück. erzählte von der familie der laute, von inzest. von lauten, die sich selbst verdrängen. a.a.a.huuuuo.o.o.h.. verstehen sie das? fragte sie scharf ins puplikum. sie zeigte tafeln, auf denen: ua. ein hund der seinen eigenen schwanz nachläuft, ein zweiköpfiger hund, eine welt mit zwei südpolen, eine 'duralex' batterie zu sehen gewesen sind. sie schildert, ein gespräch mit einem der südpolar-pfeile: 'es war furchtbar'; sagte dieser. 

rundgang.
in der aula befand sich eine box. ein raum im raum. darin zu sehen waren poster die einen sternenhimmel zeigten. dem gegenüber, eine art he-man dessen gesicht mit dem fuuuuuuu internet meme überzeichnet scheint. diese figur befand sich in einer 2D landschaft. auf die rückwand des raums wurde ein video projeziert. die kameraführung passierte in der individual perspektive. zu sehen war eine schwarzbemalte hand die vorsichtig forschend vereinzelt blätter berührt. ein bein, welches vereinzelt außerirdisch anmutente formen abtastet.
in der mitte der box stand ein glaskasten der schwarze figuren mit großen köpfen zeigte. sie hatten 'intense facial expressions'. 

performance abend, station 6:
eine kollegin, p., performt in der aula. sie hat eine hyperbeweglichkeit. dh. sie kann ihre glieder biegen und drehen das es einem manchmal unheimlich wird, so faszinierend können ihre bewegungen sein. v. fühlt sich bei manchen bewegungen an einen tanz von malkovich erinnert. dieses gezogen werden. wie ein nasser sack fallen. weitergerollt werden. p. erzählt von einem geschenk was sie sich sendete, 'a penis enlargement'. danach sprang, fiel, rollte sie wieder über den aula boden. 
sie erzählte etwas von krise, von 'wikileaks is all over the media' p. gab anweisungen, während dem sie sich die knieschohner anzog: 'vertikal, nicht horizontal gilt es zu fallen. and be prepared to fall.'

rundgang.
im erdgeschoß des semperdepots, stand eine skulpur. ein faden war von einem kopf zu einem tresor gespannt. wird der zahn gezogen schließt sich der tresor. was passiert dann?, fragt v.
v. war noch einmal geister jagen. sie kann es einfach nicht sein lassen. sie wird einfach hingezogen. diese innere unruhe, ist so unwiderstehlich. brrrruuuuuuhuuuuh. sie sah ihn, flüchtete. sie sah ihn nach, wie er durch die aula ging. hinkend mit einem bein. sein rechtes knie bog sich bei jedem schritt ein klein wenig dem linken zu. er war ganz in schwarz gekleidet. v. erinnert sich an ihre jugend, an stephen king. an roland von gilead, der den mann in schwarz jagte, auf der suche nach dem dunklen turm.
sie verwickelte sich zur ablenkung in ein gespräch mit einem bekannten. erzählte ihm, von 'the darker side of the academy'. die auf postern verkündeten, dass die akademie ihrer kritikischen haltung nicht nach komme. 
aaaaaah, das hält v. nicht aus. 'ich muss mal weg' sagte sie zu ihn. sprang, lief landete im vorraum der akademie. da holte der mann in schwarz gekleidet, sein telephon heraus. sie wurde panisch. wiedermal. aaaaah. wie kann ich das jetzt nur retten?, fragte sie sich. ah, der standard! fiel ihr ein. und fragte die porties ob es noch wo einen standard gab. sie zeigten in die ecke.
in der performance klasse, saß j. zwei tage durchgehend auf einem baugerüst, warf blaue papierkugeln zu boden. welche wie ein meer stetig in den raum wuchsen. 

lange tage und angenehme nächte.





1 comment:

  1. so, you say you are a woman

    or a man

    it doesn't matter

    so you say you are talking bullshit

    you are writing by heart

    you are singing with the beat

    so you telling me telling you

    whatever

    so you come along telling me

    whatever

    so what's the truth

    what's the sense of it

    why not and why yes

    on a big big hill in the middle of the town

    in the middle of the biggest street

    crying

    shouting

    down

    fuck you

    what the hell am i

    what the hell am i to tell you

    what the hell is part of this hell

    without you

    so tell me

    who you are

    don't know

    whether you are afraid

    or not

    not important

    stealing impatience

    from the middle of the night

    floating back and forth

    screaming back back back

    looking forward forward forward

    to

    whatever

    on the hill's end

    waiting

    waiting

    waiting

    the whole time waiting

    don't want to wait anymore

    don't want to close my eyes anymore

    dream

    dream dream dream dream

    dreeeaaahhhm

    marillenknödel

    2

    1

    1

    2

    und dann

    verschmolzen

    be mine

    sei meins

    what the fuck

    don't know

    don't know

    don't want to be alone

    and then you are going away

    and then you are leaving

    and then

    good bye

    and then

    i cry

    what the fuck

    ein bisschen mehr ruhe in meinem leben

    - a friend:in

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