Sunday, February 6, 2011

VALIE EXPORT - Das Reale und sein Double: der Körper
ein Vortrag von 1987 in Bern.

auszüge:


'Kultur = Summe der Leistungen + Einrichtungen dient 2 Zwecken: a) Schutz des Menschen gegen die Natur. b) Regelung der Beziehungen des Menschen untereinander.' (Freud)
Weiters: Kultur ist immer eine Kulturation des Körpers, technische Extension und Transformation des Körpers. Medien sind: 
Ausdehnung, Vervollkommenung, Transgressionen der menschlichen Sinnesorange.  Dient zur Überwindung der eigenen Grenzen + Schwächen.
das alles ist nichts allzu neues mehr.

Die Wertschätzung die sie in die Kreuzigung von Jesus legt, liest sich so:
Körper ist: das Medium des Realen u. Sozialen, der Kontrolle. Der Körper ist das 'Karios' des Subjekts. 

Die Sprache des Anwesenden vermischt sich aber mit Sprache des Abwesenden im Triumph der Technologie als Körper, der auch ein Triumph über den Körper ist. Den Körper als exklusiven Ort der Natur zu definieren, ist daher eine reichlich naive Vorstellung. 

Bei der Ich-Bildung wird der Körper selbst zur Außenwelt.

Die technische Organerweiterung und der daraus resultierende Fortschritt schuf Kulturhöhe - Zivilisatorische Pyramide - der Mensch sitzt darauf als eine Art Prothesengott.

Fortschritt d. Kultur werden wir immer Gott ähnlicher jedoch fühlen wir uns nicht glücklich. (Freud + Export)

'made object as a projection of the human body' Elaine scarry - the Body in Pain

'Das einzig Reale ist der Schmerz' (Kafka) denn die Körpererfahrung des Differenzierfahrung ist schmerzlich.

Die formale Manipulation d. Sprachzeichen, verborgene, verdrängte Bedeutungen aus Sprache hervorzuholen, den entstellten Sinn wieder herzustellen. schreibt sie über Unica Zürn die sich im alter von 17 Jahren das Leben nahm. 
Das aus dem Leib am Ende der Tod wird, offenbart den Sinn, daß die Konstruktion des Weiblichen auf dem Körper, schmerz für das weibliche Selbst u. schließlich wegen dieses Schmerzes zur Auslöschung des Körpers selbst wird.

Je Phaloratischer eine Gesellschaft ist, ja faschistisch männerbündischer, desto mehr das Loblied auf die Frau als Mutter, als Natur, als Gebärerin gesungen wird. 
Lied auf weib. Geschletsmerkmale u. Körperfunktonen. Das Lied der Frau als Negativität zum Mann.

Wenn wir uns mit Reproduktionstechnolgien beschäftigen wollen, müssen wir davon ausgehen, dass es den natürlichen Körper der Frau nicht gibt, schreibt sie auch. 

Wo Es war, soll Ich werden.
Es ist Kulturarbeit  wie die Trockenlegung der Zuydersee.  Freud 1933

therapeutisches Bemühen:
Ich zu stärken, es vom Über-Ich unabhängiger zu machen, Wahrnemungsfeld zu erweitern. Organisation auszubauen -> dadurch Möglichkeit neue Stücke des Es anzueignen.

Ich bin Es!

Ich bin das Auto heißt also Ich- uns Seins-Verlust. 
Sich selbst entfremdet sein.



Export vs. Freud

Dort wo Es war, ist es meine Aufgabe, zum Sein zu gelangen? Aber wie, wenn Es das Objekt, der Phallus des Subjekt des Unbewussten ist? Dann kann ja die Frau, die keinen Phalus hat, nur ein verlorener Signifikant sein, gekennzeichnet von Kastration und folglich von 'Seinsmangel'.
(gängige feministische theorie der 70 und 80 jahre)

Freud: Kulturarbeit:
Ichbildung, Identität, Souveränität des Subjekts einerseits, technische Extension des Körpers, Transofrmation der Natur durch prothesenhafte Hilfsorgane, Technologie - Ausbau andererseits, stehen unter dem selben Joch - nämlich der Kulturarbeit.

Der Magen ist der Spiegel der Gesellschaft, auch der Ort indem sich dei Elemente d. Erde mit mir vereinigen.

'the madness silenced by society has been given voice by literature' (shoshanna felman - writing and madness)

die hauptthese ihres vortrages ist:
Bedürfnisse des weiblichen Körpers sind in der Kultur tabuisiert, gekappt.
man könnte sogar fast sagen, unsere Kultur hat nur Bilder von Frauen erzeugt und das einzige wo Frauen sich wieder erkennen können, sind Bilder.

ich sehe diese sympthome bei beiden Geschlechtern. mit unterschiedlichen Ausprägungen.

und wenn sie sowas schreibt:
Kultur, wie wir sie heute kennen, ist nicht der Ort der Frau, sie ist davon per definition exiliert.

ihr heute ist mitte der 80er okay.. ist das wirklich noch so? ist das wirklich noch so, mann?
wie gehts dir eigentlich? 
(selbst denken.weitere recherche)



aussagen/thesen im buch die mir besonders gefallen haben:

Künstlerinnen sprechen ja immer vom Raum und Objekten, die den Körper umgeben, nie von den Eingeweiden oder Bedürfnissen d. Körpers.

'Art can be a medium for our selfdetermination but only if we change art. This offers art new values. These values will change realitiy by means of the cultural symbolic process towards adaptation the feminine needs' (womans art - a manifest 1972)
ja. die weltveränderung. ständig überall und permanent. wird von jedem medium gefordert. und will auch so sein. wir passen uns uns an. damit das bild endlich stimmig ist. oder so. 

weiters habe ich in der bücherei ein buch ausgegraben welches anfang bis mitte der 70 in einer arbeitsgruppe entstanden zu sein scheind 'Stadt: Visuelle Strukturen'

unzählige photographien von wien.
dazu mehrere seiten text. 
die einleitenten worte sind ein zitat: (ist nicht geklärt von wen)

'Sie sollen einerseits für die Tätigkeiten der Verwaltung der Stadt Orientierungshilfen bieten, andererseits alle Wiener Bürger und jene, die mit unserer Stadt verbunden sind, über die Entwicklung informieren und ihnen damit die Möglichkeit bieten, ihre Lebensgestaltung auf die langfristigen Ziele der Stadt abzustimmen'

Wir werden gebeten, uns an der Diskussion zu beteiligen.

Gegensatzpaar: Stadt - Bürger

'weitere Aufgabe der Stellen dieser Stadt, die sich mit Information befassen, scheint es zu sein, den Bürgern ihre Zustimmung auf eine freiwillig erzwungene art zu entreissen.'
(hihi - freiwillig erzwungen)

manche dinge werden seit jahren aufgearbeitet. langsam bewegt sich der mensch. sein geist weiß so einiges im voraus.
ich werde dort anschließen. dokumentieren. und schreiben. - bis die eigene stimme wieder kommt.

ah, und dazu hab ich auch ein buch gefunden, zur stimme nämlich. 'Stimmen Bilder - die menschliche Stimme und die bildenende Kunst'

darin wird ua. 'the jungle book project' (2002) eine arbeit von Pierre Bismuth erklärt.
naja. 


'I move in the microcosmos of myself, my body and the things that sourround me' (kmentova eva)

letztens hörte ich den klang eines megaphons: Jetzt schlafen
fühlte mich wie in synecdoche ny. 
das beruhigt. 

lange tage und angenehme nächte
weiterhin gesichtslos
keine hure.


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